Browns Skandal-Akte: Beschimpfungen, Randale und "Gottes Plan"

Von SPOX
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Antonio Brown hat mal wieder für einen Skandal gesorgt - und diesmal womöglich tatsächlich seine NFL-Karriere pulverisiert. Es ist nur ein weiterer von zahlreichen Fehltritten. Wir zeigen die gesamte Skandalakte von AB.
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Am 2. Januar verabschiedet sich Brown mitten im Spiel gegen die Jets. Er zieht sein Trikot aus und läuft über das Spielfeld in die Katakomben. Sowas gab es zuvor noch nie, Kommentatoren und Mitspieler sind perplex!

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Brown hatte keine Verletzung, verließ das Stadion aber noch während des laufenden Spiels. Bruce Arians machte direkt nach dem Spiel klar, dass die Bucs sich von Brown trennen werden. Dabei hatten sie ihm vorher so Einiges durchgehen lassen...
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Wir starten allerdings ganz am Anfang und erzählen von Heißluftballons, gefrorenen Füßen und deutlich schlimmeren Vergehen. Los geht es mit der Story, wie sich AB von den Oakland Raiders förmlich weg- und zu den New England Patriots hinekelte...
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Wirklich los gingen die Querelen von und mit Antonio Brown sicherlich im Januar 2017. Kurz nach dem Playoff-Sieg über die Chiefs griff AB zum Handy und streamte die Kabinen-Siegesfeier auf Facebook Live (samt Beleidigungen von Tomlin gegen die Patriots)
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Nicht nur wegen der nun öffentlichen Schimpfwörter gegen den kommenden Gegner, sondern vielmehr wegen des Verstoßes gegen Teamregeln musste AB 10.000 Dollar löhnen. Aber kein Problem! Wie rauskam, zahlte ihm Facebook 244.000 Dollar für die Aktion.
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Im Oktober 2017 teilte ESPN-Experte und Ex-Teamkollege Ryan Clark gegen Brown aus. Er nannte ihn einen "selbstsüchtigen Heuchler", nachdem sich AB bei einem klaren Sieg aufregte, weil ihn Ben Roethlisberger einmal offen stehend übersehen hatte.
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Im April 2018 wird es ernst: AB tickt in seinem Wohnkomplex in Florida aus und wirft Möbel und Vasen aus dem Fenster ... und trifft dabei beinahe ein 22 Monate altes Kind und dessen Großvater. Es kommt zur Klage.
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Im Dezember 2018 verscherzt es sich AB auch mit den Steelers: Er streitet mit Big Ben, bewirft diesen mit einem Football und schwänzt anschließend das Training. Folglich wird er fürs letzte Spiel der Saison suspendiert und geht vor Spielende.
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Im Januar 2019 wird es dann etwas seichter: Brown wird demaskiert in der TV-Show "The Masked Singer"! Er war das Nilpferd.
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Im Februar 2019 dann kommt es zu einer Auseinandersetzung mit der schwangeren Mutter seiner Kinder. Er schubst sie, nachdem jene um Geld für einen Friseur-Besuch seines Sohnes gebeten hatte.
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Auch im Verkehr schlägt Brown über die Stränge - mehrfach! Er wird etwa zweimal an der gleichen Stelle mit überhöhter Geschwindigkeit erwischt. Einmal mit Tempo 100 MPH in einer 45er-Zone. Zum Gerichtstermin erscheint er erst auch nicht.
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Am Valentinstag 2019 schreibt er dann auf seinen sozialen Kanälen den Satz "Time to move on". Dabei weiß doch jeder: Man macht doch nicht mit jemandem AM Valentinstag Schluss. Wenn, dann vorher ...
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Im März gibt AB ein bizarres Interview samt blauen Dreadlocks und gefärbtem Bart in einer Prunkvilla für ESPN. Darin erklärt er unter anderem, dass er Football eigentlich nicht brauche.
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Gleichzeitig beginnen die Steelers, sich ernsthaft mit einem Trade zu befassen. Ein großer Interessent: Jon Gruden von den Raiders. Er schwadroniert, wie magisch Brown doch sei und was andere von ihm lernen könnten. Chucky ist entzückt!
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Kurz darauf ist es soweit: AB wird zu den Raiders getradet! Dafür erhalten die Steelers einen Dritt- und einen Fünftrundenpick. Sie haben zwar 20 Millionen Dollar an "Dead Money" am Hals, aber egal, Hauptsache, er ist weg.
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Was die Öffentlichkeit seinerzeit noch nicht wusste: AB sorgt bereits während der Offseason-Minicamps für Aufsehen mit seiner Helm-Problematik und attackiert sogar Coaches. Höhepunkt: Er bemalt seinen alten Helm und will damit trainieren!
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Zum Start des Training Camps im Juli landet Brown direkt auf der Non-Football Injury List. Warum? Gefrierbrand an den Füßen! Bei einer Kältetherapie in Frankreich trägt er das falsche Schuhwerk und erleidet schwere Verbrennungen an den Sohlen.
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Wie schwer? Nun, er postete Bilder seiner Füße auf Instagram und auch in der HBO-Serie "Hard Knocks" bekommt der Zuschauer die Situation genau gezeigt.
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Nach seiner Ankunft im Camp verabschiedet sich Brown auch schon wieder. Anschließend "ghosted" er die Raiders für knapp zwei Wochen, ignoriert Anrufe und Nachrichten. Es wird zur Farce.
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Dabei hatte doch alles so imposant begonnen. Brown erschien sogar zum Auftakt des Training Camps in einem Heißluftballon. In einem HEISSLUFTBALLON!
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Nach ein paar Wochen ohne ihn im Camp kommt raus: Es geht gar nicht so sehr um die Füße, sondern um den Helm! Seinen 10 Jahre alten Kopfschutz hat die NFL aus Sicherheitsgründen verboten. Brown legt Beschwerde ein und droht, mit dem Football aufzuhören.
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Der Fall landet vor einem Schiedsgericht und der Helm bleibt verboten. Zugleich macht die NFL klar, dass Brown nicht bezahlt wird und seinen Bonus zurückzahlen müsste, wenn er deswegen zurücktritt. Motivation genug für AB, um ins Camp zurückzukehren.
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AB findet einen Helm, nimmt am Walkthrough und leichtem Training teil und ist sogar im Pregame-Teil gegen die Cardinals in der Preseason auf dem Platz.
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Alles in Butter also? Denkste! AB verlässt das Camp erneut und ein genervter GM Mike Mayock stellt ihm ein Ultimatum: "Aus unserer Sicht ist es an der Zeit, dass er entweder 'all-in' oder 'all-out' ist."
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Klare Kiste? Keineswegs! Agent Drew Rosenhaus erklärt, dass da keineswegs alles gegessen sei und kündigt weitere Maßnahmen an.
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Erste Maßnahme? Die nächste Beschwerde! AB hat sich offenbar genau den Helm als Alternative rausgesucht, der just auch in diesem Jahr aus dem Verkehr gezogen wurde ...
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... und argumentiert nun, dass er damit ein neues Übergangsjahr bekommen müsse, schließlich sei der Helm gerade erst verboten worden.
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Rosenhaus versichert derweil, dass sein Klient Bedenken habe, was die Sicherheit der neuen Helme angehe. Die Helme, die den NFL-Sicherheitsstandards entsprechen. Im Gegensatz zum 10 Jahre alten von Brown.
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Den vorläufigen Tiefpunkt erreichte Brown aber am Mittwoch vor Week 1. Im Training gerät er mit GM Mayock aneinander. Der Grund sind Strafen wegen verpasster Trainingseinheiten im August. Brown soll Mayock beschimpft und sogar Prügel angedroht haben.
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Ist nun Schluss? Noch lange nicht! Nur Stunden später postet Brown in den sozialen Medien ein professionell produziertes Video, in welches Zitate aus dem Gespräch mit Gruden eingearbeitet sind - er hat das Telefonat heimlich mitgeschnitten.
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Es ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Noch eine Geldstrafe für Brown ist die Folge, dazu streichen die Raiders die Garantien aus seinem Vertrag. Browns Reaktion: "So spiele ich nicht. Entlasst mich."
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Diesem Wunsch kommen die Raiders nach: Am Samstag, dem 7. September, wird Brown vom Team gekündigt - und einigt sich nur Stunden später mit den New England Patriots auf einen Einjahresvertrag über bis zu 15 Millionen Dollar.
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Brown freut sich wie ein Schneekönig, spricht von "boomendem Business" und "Gottes Plan". Es war aber wohl eher sein eigener: Medienberichten zufolge hat er seinen Abschied mithilfe von Social-Media-Experten beschleunigt - ein abgekartetes Spiel.
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"Gottes Plan" ging allerdings nicht so richtig auf. Ganze 13 Tage - Richtig, keine zwei Wochen! - dauerte die Ära AB in Foxborough an. Einmal kam er zum Einsatz, obwohl schon damals Vergewaltigungsvorwürfe einer Ex-Freundin gegen ihn im Raum standen.
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In Week 2 fing er eine Handvoll Pässe (1 TD) beim 43-0 in Miami, ein paar Tage später wurde er gefeuert. Der Grund: Brown hatte der Frau, die ihm sexuellen Missbrauch vorwarf, Drohnachrichten geschrieben, eine davon mit einem Bild ihres Kindes.
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Kurz nach dem Pats-Rausschmiss verkündete AB von Zeit zu Zeit sein Karriereende, um es dann zu widerrufen. Wegen diverser Verstöße gegen die NFL-Verhaltensregeln wurde er für die ersten 8 Spiele der folgenden Saison gesperrt, ohne ein Team zu haben.
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Im Oktober 2020 stattete Brown dann den Tampa Bay Buccaneers einen Besuch ab - und erhielt einen Einjahresvertrag. Am Ende der Saison gewann er mit Tom Brady den Super Bowl. Was für ein Happy End, doch es geht ja weiter ...
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Jetzt also auch noch was mit Corona! Wie Browns früherer "Leibkoch" Steven Ruiz der Tampa Bay Times enthüllte, habe Browns Freundin Cydney Moreau ihn um die Vermittlung eines gefälschten Impfausweises gebeten und 500 Dollar angeboten.
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Ruiz lehnte das Angebot ab, berichtete aber, Brown habe ihm wenige Wochen später die gefakten Impfnachweise für sich und Moreau gezeigt. Aus Angst vor Nebenwirkungen wollte sich Brown nicht impfen lassen, meinte Ruiz.
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Anfang Dezember verkündet die NFL das Ergebnis ihrer Untersuchung: Brown hatte tatsächlich einen gefälschten Ausweis vorgelegt, dies gab er gegenüber der NFL selbst zu, inzwischen ist er jedoch geimpft. Die Liga bestrafte ihn mit drei Spielen Sperre.