Taribo West: Ein Bundesligaflop war Thierry Henrys stärkster Gegenspieler

Von Andreas Pfeffer
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Taribo West sorgt beim 1. FC Kaiserslautern vermehrt für Negativschlagzeilen. Thierry Henry hat den Nigerianer auch in negativer Erinnerung.
 

An die Saison 2001/02 wird man sich beim 1. FC Kaiserslautern mit gemischten Gefühlen erinnern. Positiv war, dass die Roten Teufel die ersten sieben Bundesligaspiele gewannen und somit den Rekord des FC Bayern München einstellten. Negativ war hingegen, dass danach nicht mehr viel klappte und mit Platz sieben die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb verpasst wurde.

Nicht gern erinnern wird man sich in der Pfalz an Taribo West. Im November 2001 wechselte der nigerianische WM-Teilnehmer von der AC Mailand ablösefrei an den Betzenberg. Die Euphorie über diesen Transfer war groß, die Erwartungen konnte West aber in keinster Weise erfüllen - ganze zehn Spiele machte er bis zum Saisonende.

Unrühmlich war auch sein Ende in Kaiserslautern. Trotz Vertrages bis 2004 wurde er nach nur vier Monaten suspendiert. Der Grund: Anstatt am 30. Spieltag mit dem FCK beim FC St. Pauli zu spielen, meldete er sich krank und predigte stattdessen vor einer Christengemeinde in Mailand. Beim späteren Finanzskandal rund um den FCK nahm West dann eine Hauptrolle ein: Wie beim Franzosen Youri Djorkaeff sollen auch bei ihm Gehaltszahlungen ins Ausland geflossen sein. Der oft zitierte Begriff "Transferflop" dürfte in diesem Fall zu 100 Prozent zutreffen.

Ebenfalls keine guten Erinnerungen an den 1974 in der nigerianischen Hauptstadt Lagos geborenen Abwehrspieler hatte Thierry Henry. Das hatte für West aber einen erfreulichen Grund.

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Taribo West.

Henry: "West ist dir überall hin gefolgt"

Der französischen Legende des FC Arsenal wurde einmal die Frage nach seinem stärksten Gegenspieler gestellt. "Als direkten Gegner würde ich Taribo West wählen. In Auxerre haben sie mit Manndeckung gespielt. Er ist dir überall hin gefolgt, sogar in die Umkleidekabine", sagte Henry, der zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens mit West noch bei der AS Monaco unter Vertrag stand.

Angesichts der hochkarätigen Verteidiger wie Paolo Maldini, Fabio Cannavaro, Carles Puyol und Jaap Stam, mit denen es Henry im Laufe seiner Karriere zu tun hatte, darf sich West über die Auszeichnung zu "Henrys stärkstem Gegenspieler" durchaus freuen.

2007 beendete West im Alter von 33 Jahren seine Karriere, in der er neben beim FCK unter anderem auch bei Inter Mailand, der AC Mailand, Derby County und Partizan Belgrad unter Vertrag stand.

Nach seinem Rücktritt bekannte er sich zum Christentum, wurde Pastor und eröffnete eine Kirche in Lagos. Seitdem hat West den verschwenderischen Lebensstil, den er als Fußballer genossen hat, angeprangert und symbolisch seine Markenzeichen-Locken abgeschnitten.