Max Eberl über Anfeindungen: Menschen, die "mit Eisenstangen durch Städte laufen und Feuer zünden"

Von Patrik Eisenacher
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Die nach Leipzig mitgereisten Fans von Borussia Mönchengladbach haben wie angekündigt gegen ihren früheren Funktionär Max Eberl (2005 - 2022) sowie dessen neuen Verein protestiert. Dabei kam es teilweise zu üblen Beschimpfungen.

Am Samstag begegnen sich beide Vereine ab 15.30 Uhr in der Bundesliga. Die Gladbacher Ultra-Gruppierung "Sottocultura" rief im Vorfeld dazu auf, "sich mit Trillerpfeifen einzudecken und diese mit ins Stadion zu schmuggeln." In den ersten 19 Minuten hatten die Anhänger der Fohlen mit diesen ein Pfeifkonzert veranstaltet und anschließend den eigenen Klub unterstützt.

Zudem wurde die Abneigung gegenüber Eberl mit Bannern und Abneigung zum Ausdruck gebracht. "Wunderheilung durch Red Bull - wenn Lügen zum Geschäftsmodell wird!", war auf einem zu lesen. Darunter prangte in noch größerer Schrift: "Traditionsverein Borussia Mönchengladbach". Auf einem weiteren Plakat stand: "Lieber Hornochse und Arschloch als charakterloses Bullenschwein."

Der frühere Mönchengladbacher und mittlerweile in Leipzig tätige Sportdirektor Eberl wurde in der Erklärung außerdem als "Charakterschwein" bezeichnet. Es sei mittlerweile bekannt, "dass er schon lange vor seiner erfundenen "Erkrankung'", die ihm dann zufällig und passenderweise den Weg nach Leipzig ebnete, mit Red Bull im Kontakt stand."

Der 49-Jährige hatte zuletzt mehrfach betont, unter solchen Beleidigungen mental zu leiden. Ende Januar 2022 hatte Eberl sein Amt bei der Borussia ruhen lassen und machte seine Depression öffentlich. Anfang Dezember 2022 schloss er sich dann Leipzig an. Während seiner Borussia-Zeit hatte er den Red-Bull-Verein mehrfach kritisiert.

Die Borussia-Geschäftsführung bat vor dem Spiel darum, dass die Proteste "beleidigungs- und diskriminierungsfrei" bleiben sollen: "Emotionen gehören im Fußball dazu, jeder darf seine Meinung sagen. Aber es muss alles oberhalb der Gürtellinie bleiben. Das haben wir auch unseren Fans so gesagt, und dafür stehen wir als Klub", sagte Sportdirektor Roland Virkus.

RB Leipzig: Max Eberl äußert sich zu Anfeindungen

Kurz vor dem Spiel äußerte sich Eberl am Sky-Mikrofon zu den Anfeindungen: "Man kann sich darauf nicht wirklich vorbereiten. Für mich ist es natürlich ein besonderes Spiel, da ich 23 Jahre in Mönchengladbach gearbeitet habe. Aber es gab keine anderen Abläufe als bei anderen Spielen."

Er habe "keinen Hehl daraus gemacht", dass er krank war: "Wenn diese Thematik dann einfach negiert wird und es einfach nur als Wechsel von Gladbach zu Leipzig zusammengefasst wird, ist es einfach verkehrt. Das passiert von Menschen, die andere ins Fadenkreuz nehmen, mit Eisenstangen durch die Städte laufen und Feuer zünden. Da braucht es keine weiteren Kommentare dazu", ergänzte Eberl.

Seinen Wechsel zu Leipzig begründete er so: "Es ist ein anderer Verein, mit anderen Möglichkeiten und einer kürzeren Geschichte, der aber trotzdem ambitioniert ist. Das bin ich auch und deshalb habe ich mich dazu entschieden, nach meiner Regenerierung hier einzusteigen."

Leipzig vs. Gladbach: Die Bundesliga-Tabelle vor dem Spiel

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München2366:224449
2.Borussia Dortmund2347:281949
3.Union Berlin2335:27844
4.RB Leipzig2346:291742
5.Freiburg2335:32342
6.Eintracht Frankfurt2345:331239
7.Mainz 052338:34435
8.Wolfsburg2342:311134
9.Bayer Leverkusen2340:37331
10.Borussia M'gladbach2338:39-130
11.Werder Bremen2335:43-830
12.Köln2432:38-627
13.Augsburg2328:39-1127
14.Bochum2426:56-3022
15.Hertha BSC2328:44-1620
16.Stuttgart2328:40-1219
17.Hoffenheim2329:42-1319
18.Schalke 042318:42-2419